Windows Scripting - Automatisierte Systemadministration mit VB/VBScript und COM/.NET (ISBN 3-8273-1843-2)
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Vorwort
Im Juli 2000 ist mein Buch "Windows- und
BackOffice-Scripting" erschienen. Die guten Verkaufszahlen und das durchweg
positive Feedback in Rezensionen und in zahlreichen E-Mails von Lesern haben
mich motiviert, das Buch schon nach weniger als einem Jahr zu aktualisieren und
erheblich zu erweitern. Microsoft hat seit dem Erscheinen von "Windows- und
BackOffice-Scripting" nicht nur einige neue Scripting Hosts und einige neue
COM-Komponenten veröffentlicht, sondern mit .NET (sprich "DOTNET") ein völlig
neues Programmierkonzept vorgestellt. Der Themenkomplex
Scripting/Automatisierte Administration ist dadurch so umfangreich geworden,
dass mein Buch vom Umfang her aus der Bindung geplatzt wäre.
Die Lösung dieser Herausforderung lag darin, zwei
Bücher daraus zu machen, die beide ihren etwas eigenen Weg gehen:
- Das Buch "Windows-Scripting" umfasst weiterhin
alles um das Active Scripting. Das Buch habe ich erweitert um die aktuelle
Version des Windows Scripting Host (WSH 5.6), den SQL Server 2000, den Exchange
Server 2000 und den neuen Microsoft Operations Manager (MOM) 2000. Neu sind
auch die Themen Remote Scripting, digitale Signierung von Skripten und das
Prototyping für Exchange Ereignis-Skripte. Ebenso berücksichtigt sind die
Änderungen in Windows Whistler (Windows XP und Windows.NET) sowie neue COM- und
Scripting-Werkzeuge.
Völlig neu ist auch ein umfangreiches Kapitel zu
Microsoft .NET. Das .NET-Framework wird nicht nur die Arbeit der
Softwareentwickler, sondern auch die Arbeit der Administratoren verändern. Das
Kapitel behandelt die Grundlagen der .NET-Laufzeitumgebung und liefert
Beispiele in Visual Basic.NET.
Bezüglich der COM-Komponenten beschränkt sich dieses
Buch jetzt auf die Kernkomponenten für das Scripting (WSHRuntime, FSO, ADSI,
WMI und WSHController).
- Parallel dazu erscheint als Auskopplung das Buch
"COM-Komponentenhandbuch" (Best Nr. AW-1936). Es stellt eine Vielzahl von
existierenden COM-Komponenten von Microsoft und anderen Anbietern dar.
Gegenüber dem Komponententeil des alten Buches wurde es aktualisiert und
erweitert: ADO 2.7, CDO 3.0, CDO for Exchange Management, MSXML 4 sowie das
Common Dialog Control und die OnePoint-Komponenten des Microsoft Operations
Managers (MOM). Das Komponentenhandbuch ist die ideale Ergänzung zu diesem
Scripting-Buch - sowohl für Administratoren als auch Softwareentwickler.
Bestimmte Redundanzen zwischen beiden Büchern sind jedoch notwendig, damit
jedes der beiden Bücher auch für sich allein ein abgeschlossenes Werk ergibt.
Addison-Wesley wird beide Bücher in einem Schuber anbieten.
Scripting-Community
Wenn Sie selbst interessante Skripte und
Automatisierungs-Anwendungen haben oder suchen, dann lade ich Sie herzlich ein
auf
HTTP://WWW.WINDOWS-SCRIPTING.DE
Ihre Arbeiten in der Scripting-Community zu
veröffentlichen, dort nach weiteren Lösungen zu suchen, die ihre tägliche
Arbeit erleichtern und sich beim Stöbern in den Archiven zu neuen
Scripting-Ideen inspirieren zu lassen.
Viel Spaß und Erfolg mit diesem Buch wünscht Ihnen
Holger Schwichtenberg
Essen, im August 2001
Vorwort zur 1. Auflage
Mussten Sie schon einmal einhundert NT-User
gleichzeitig einrichten? Sollen nach der Benutzeranmeldung bestimmte Aktionen
automatisch ausgeführt werden? Haben Sie tagtäglich Dateien zu aktualisieren?
Dann sollten Sie das komponentenbasierte Active Scripting (kennen-)lernen!
Aus meiner Praxis als Administrator einer Farm von
NT-basierten (Internet-) Servern weiß ich einerseits die funktionale
Benutzeroberfläche von Windows zu schätzen und kenne andererseits den Bedarf
nach Automatisierung. Leider hat Microsoft die Automatisierung administrativer
Aufgaben in seinen Betriebssystemen und Anwendungen lange Zeit kaum
unterstützt.
Mit Active Scripts beschäftige ich mich intensiv
seit den Anfängen dieser noch jungen Microsoft-Technologie, und ich habe mich
stets darüber geärgert, dass es in der Fachliteratur nur einige isolierte
Darstellungen von ASP, DHTML und dem WSH gab. Unberücksichtigt blieben die
zahlreichen anderen Scripting Hosts und die gemeinsame Basis aller Scripting
Hosts, die es möglich macht, Skripte und Komponenten zwischen verschiedenen
Umgebungen auszutauschen. Der Windows Script Host (WSH) hat unter den
Windows-Nutzern (nicht zuletzt durch den Love-Letter-Virus) eine gewisse
Bekanntheit erreicht; selbst viele Windows-Profis wissen aber nicht, dass der
WSH nur einer von vielen Scripting Hosts ist.
Nach einer Serie von Veröffentlichungen in der iX
habe ich mich dazu entschlossen, selbst das erste Buch zu schreiben, das die
breite Palette der Automatisierungsmöglichkeiten auf Basis von Skripten und
Komponenten dokumentiert. Sie finden in diesem Buch daher zahlreiche
verschiedene Scripting Hosts und werden lernen, die für Ihre
Automatisierungsaufgabe passende Umgebung auszuwählen.
Was dieses Buch erreichen will
Da die gesamte Scripting-Architektur auf dem
Component Object Model (COM) beruht, ist COM ein zentrales Thema in diesem
Buch. Man kann unter Windows Skripte erstellen, ohne COM zu verstehen; wenn man
aber die Grundgedanken von COM und die in Komponenten gekapselten (Meta-)
Objektmodelle versteht, dann eröffnen sich zusätzliche Möglichkeiten. Selbst
wenn Sie schon Skripte geschrieben haben, werden die ersten beiden Kapitel
dieses Buches bei Ihnen eine Serie von Groschen fallen lassen.
Sie finden in diesem Buch eine interessante Auswahl
von Komponenten für die Erstellung von Automatisierungslösungen unter Windows
NT, 9x und Windows 2000 sowie für die Microsoft Backoffice-Produkte.
Systematisch werde ich Ihnen die Grundideen und Anwendungsgebiete jeder
einzelnen Komponente darlegen. Durch grafische Darstellung der Objektmodelle
und insgesamt über 500 Codebeispiele werde ich die Arbeitsweise der Komponenten
erläutern. Viele Skripte in diesem Buch sind didaktischer Natur: Sie sind
bewusst kurz gehalten und fokussieren auf einen bestimmten Aspekt. Das
ermöglicht ein besseres Erlernen der Techniken als Mammut-Beispiele, die zwar
viel Funktionalität bieten, aber schwer durchschaubar sind. Umfangreiche
Automatisierungslösungen, die auf dem Zusammenspiel mehrerer Komponenten
beruhen, finden Sie in Kapitel 8 "Fallbeispiele".
Dieses Buch ist jedoch keine vollständige Referenz
für die einzelnen Komponenten, und nicht zu jedem Attribut oder jeder Methode
gibt es ein Beispiel. Viele der hier vorgestellten Komponenten sind so
umfangreich, dass eine Referenz ein eigenes 1000-seitiges Buch füllen würde.
Der Schwerpunkt dieses Buches liegt vielmehr darauf, Ihnen Hilfe zur
Selbsthilfe zu geben: Auf einem Markt, auf dem fast täglich neue
Softwarekomponenten erscheinen, ist es wichtiger, ein Grundverständnis für die
Technologie zu entwickeln, als Ihnen eine Referenz für Komponenten zu liefern,
welche sowieso ständig aktualisiert werden. Dieses Buch zeigt zu jeder
Komponente die Anwendungsmöglichkeiten auf und liefert Ihnen einen Einstieg, so
dass Sie nachher mit beiden Beinen fest in der Materie stecken. Wenn Sie ganz
in einer Komponente versinken möchten, dann sind das Studium der MSDN Library
bzw. der jeweiligen Dokumentation des Herstellers und eine intensive Recherche
im Web unerlässlich. Gehören Sie zu den Leuten, die nicht gerne in die MSDN
Library schauen, so wird Ihnen dieses Buch den Weg dorthin ebnen. Zusätzlich
liefert Ihnen Kapitel 7 ein Vorgehensmodell zur Suche und Erforschung von
Komponenten.
Das Buch spannt einen Bogen zwischen dem echten
Scripting und der Erstellung von Automatisierungslösungen auf Basis von
kompilierten Visual Basic-Anwendungen und selbsterstellten COM-Komponenten.
Daher wird dieses Buch nicht nur VBScript behandeln, sondern Ihnen auch VBA und
die Visual Basic-Vollversion näher bringen.
Für wen dieses Buch geeignet ist
Dieses Buch ist für System- und
Netzwerkadministratoren, (Web-)Programmierer und fortgeschrittene Endanwender
gleichermaßen geeignet. Sie sollten jedoch Vorkenntnisse in zwei Gebieten
mitbringen, um dieses Buch effektiv einsetzen zu können:
- Grundlegende Programmierkenntnisse in einer
beliebigen Programmiersprache sind vorteilhaft, da dieses Buch nicht den Raum
bietet, die Grundzüge des Programmierens und der Realisierung von
Standardalgorithmen zu erläutern. Sie müssen allerdings nicht Visual Basic bzw.
VBScript beherrschen, denn diese Sprachfamilie wird in Kapitel 3 ausführlich
vorgestellt.
- Zum zweiten sollten Sie die Grundlagen der
Installation und Administration von Windows NT4, 2000, 9x und ggf. den
Backoffice-Produkten kennen. Das Buch setzt an dem Punkt an, wo Sie die
Administration dieser Umgebungen beherrschen und nunmehr durch
(Skript-)Programmierung mehr erreichen möchten. Dabei ist die Erfahrung mit
Backoffice-Produkten keine notwendige Voraussetzung: Wenn Sie nur das
Betriebssystem automatisieren wollen, können Sie die Backoffice-bezogenen
Kapitel ohne Nachteile einfach überspringen.
Wie Sie dieses Buch lesen sollten
Die Gliederung des Buches orientiert sich sehr stark
an den Konzepten der Windows Scripting-Architektur. Sie müssen dieses Buch
nicht sequenziell lesen. Auf unvermeidliche Abhängigkeiten zwischen den
Kapiteln wird hingewiesen. Kommen Sie aber bitte zu einem späteren Zeitpunkt
auf die übersprungenen Kapitel zurück, denn jedes Kapitel ist ein Teil des
Puzzles "Komponentenbasiertes Scripting".
Dennoch lege ich allen Lesern nahe, die Einführung
in das Active Scripting in Kapitel 1
zu Beginn zu lesen. Kapitel 2
behandelt das Component Object Model (COM) zunächst eher theoretisch und
liefert noch keine Scripting-Beispiele. Mit ein wenig Vorkenntnissen auf diesem
Gebiet können Sie das ausführliche Studium dieses Kapitels auf einen späteren
Zeitpunkt verlagern.
Das Kapitel über Visual Basic und Visual Basic
Script (Kapitel 3)
sollten Sie nur dann überspringen, wenn Sie schon viel in einem Visual
Basic-Dialekt programmiert haben.
Die Reihenfolge, in der Sie die einzelnen
Unterkapitel in Kapitel 4
(Scripting Hosts) und 5
(Vorstellung konkreter Komponenten) lesen, ist frei wählbar, da jeder Host bzw.
jede Komponente ein in sich abgeschlossenes Unterkapitel ausmacht. Wenn Sie
also hier auf Funktionalitäten stoßen, die für Sie nicht interessant sind, dann
können Sie die zugehörigen Seiten erst einmal überblättern. Lediglich das
Kapitel 4.1 über den Windows Script Host (WSH) sollten Sie vor Kapitel 5
gelesen haben, da der WSH die einfachste Möglichkeit ist, die Skripte aus
Kapitel 5 zu testen.
Wenn Sie noch keine Skripte entwickelt haben, dann
sollten Sie die Beschreibung der Editoren und Debugger aus
Kapitel 6 (Werkzeuge) vorziehen. Die
Auseinandersetzung mit den fortgeschrittenen Techniken (Kapitel
7) und den Fallbeispielen (Kapitel
8) setzt dagegen die Lektüre der
vorhergehenden Kapitel voraus.
Bitte schauen Sie auch in den Anhang: Dort werden
Sie einige hilfreiche Erläuterungen zu den in diesem Buch verwendeten
Sprachkonventionen und zur grafischen Notation finden.
Ein neues Wort
Sie werden in diesem Buch eine Ihnen sicherlich
bisher nicht bekannte Buchstabenkombination finden:
MINFU. MINFU steht für
Microsoft
Nomenclature
Foul-Up
und bezeichnet Fälle, in denen Microsoft Probleme mit der adäquaten Benennung
der eigenen Produkte und Konzepte hat. Urheber dieses Begriffs ist der
amerikanische Autor David S. Platt, der sich um die Aufnahme von MINFU als Wort
in das Oxford English Dictionary (OED) bemüht. Jede Verwendung von MINFU bringt
ihn ein Stückchen näher an die Verewigung im OED.
Holger Schwichtenberg
Essen, im Juli 2000
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www.IT-Visions.de, (C) Dr. Holger Schwichtenberg
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